Klettern
Alpine Atmosphäre mit außergewöhnlichen Aussichten. Steil aufragende Felswände, die nicht irgendwo in der Abgeschiedenheit liegen, sondern schnell per Bergbahn, zu Fuß oder auch mit dem Mountainbike erreicht sind. In der Nähe vielleicht sogar das eine oder andere Almgasthaus. Schon sind Kletterer glücklich. Kein Wunder, dass der Achensee seit Jahren zu Tirols Top Spots gehört. Inzwischen erschließen rund 250 Sportkletterrouten und acht Klettersteige das Rofan- sowie das Karwendelgebirge. Alle relevanten Informationen gibt’s unter www.climbers-paradise.com/achensee, einer Plattform, in der sich Tirols kletterfreundlichste Regionen zusammengeschlossen haben.
„Die Ansprüche und Bedürfnisse der Sportkletterer haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr geändert“, weiß Mike Rutter von der Sektion Innsbruck des österreichischen Alpenvereins. Während früher die Kletterer aus ethischen Gründen möglichst wenig Bohrhaken anbringen wollten und für sie vor allem der Abenteueraspekt im Vordergrund stand, ist es heute wichtig, so sicher wie möglich die Wand hinauf zu kommen. Dafür gibt es am Achensee beste Bedingungen. Sportkletterer haben die Auswahl zwischen zahlreichen, bestens vorbereiteten Routen, die von 1 gleich leicht bis 11 gleich richtig schwer unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen. Mike Rutter, der den Achensee wie seine Westentasche kennt und sich hier aufgrund des hellen Kalkgesteins immer wieder an die bekannten Kletterreviere in Südfrankreich erinnert fühlt, schwärmt besonders von „Hokus Pokus“ – einer 8+ am Klobenjoch im Rofangebiet: „Traumhafte Felsqualität, eine kompakte Wand, die international locker mithält und ein gigantischer Blick auf den tiefblauen Achensee.“
Während viele Gäste bequem mit der Rofanseilbahn nach oben gondeln, um ihre Kräfte fürs Abenteuer in der Vertikalen zu schonen, erreicht man das Klettergebiet Gramai im Zweifel sogar mit dem eigenen Auto. Sportlich Ambitioniertere schwingen sich aufs Mountainbike und strampeln die sieben Kilometer durchs Falzthurntal hinauf zum Südwandsockel des 2457 Meter hohen Sonnjochs. Aufgrund der südlichen Ausrichtung kann hier vom frühen Frühjahr bis in den späten Herbst geklettert werden. Sämtliche Routen liegen im unteren und mittleren Schwierigkeitsbereich zwischen 4 und 8, und neben der Klettergrundausrüstung gehört hier ein 55 Meter langes Doppelseil zum Abseilen ins Gepäck. Wer mag, quartiert sich gleich in der Gramaialm ein, die idyllisch im Talschluss liegt und nicht nur mit herzhaften Schmankerln, sondern auch mit komfortablen Zimmern und schönem Wellnessbereich lockt. Von hier aus ist’s übrigens auch nicht mehr weit bis zur Lamsenjochhütte, einem Klettergebiet mit bis zu 400 Meter hohen Wänden.